Im Zuge einer direkten Verbindung der deutschen Hochrheinautobahn A 98 Weil am Rhein – Waldshut mit dem Schweizer Autobahnnetz wurde im Bereich der Querspange BAB A 861 der Neubau der Rheinbrücke Rheinfelden erforderlich. Das Bauwerk wurde als 3-feldrige Spannbetonbrücke im Freivorbau hergestellt. Sie überspannt den Rhein mit einer Gesamtlänge von 211,0 m und verbindet Deutschland mit der Schweiz. Die beiden Randfelder haben Stützweiten von 54,0 und 56,0 m, das Hauptfeld hat eine Länge von 101,0 m.
Im Grundriss weist der Überbau der Rheinbrücke Rheinfelden eine Schiefwinkligkeit von bis zu 74 gon auf.
Das Bauwerk besteht aus 2 getrennten Überbauten mit gevouteten Hohlkastenquerschnitten. Die Überbauhöhe beträgt im Randbereich der Endfelder, sowie in der Mitte des Hauptfeldes 2,60 m. Zu den Strompfeilern hin erfolgt eine Anvoutung des Querschnittes auf max. 5,00 m. Der Überbau ist in Längsrichtung mittels interner und externer Spannglieder beschränkt vorgespannt. Die Querrichtung wird schlaff bewehrt ausgeführt.
Die Lagerung der Brücke erfolgt auf Kalottenlagern, der Festpunkt befindet sich am Pfeiler Achse 20. In Querrichtung ist zur Aufnahme von Horizontalbeanspruchungen je eine querfeste Halterung pro Achse vorgesehen.
Die Pfeilerform wurde als strömungs-günstige abgerundete Scheibe gestaltet.
Die Widerlager wurden in Massivbauweise in Stahlbeton B 35 ausgeführt und auf Großbohrpfählen tief gegründet. Die Dicke der Pfahlkopfplatte beträgt 1,5 m. Die Flügel werden frei auskragend ausgeführt.
Nach Herstellung der Pfeiler im Schutz von Spundwandkästen erfolgte der ab-
schnittsweise Freivorbau des Überbaus in beide Richtungen. Die Stabilisierung der Waagebalken wurde durch die Anordnung von zusätzlichen Hilfsstützen neben den Pfeilern gewährleistet.
Zur Tragfähigkeit der Freivorbauabschnitte im Bauzustand wurden diese mit Spanngliedern im nachträglichen Verbund in der Fahrbahnplatte vorgespannt.
Für den Endzustand wurden in der Bodenplatte Hüllrohre eingebaut, in die später nach dem Lückenschluss die Spannglieder eingeschoben wurden. Die Verankerung erfolgte an Lisenen im Hohlkasten. Zusätzlich wurden 8 externe Spannglieder im Hohlkasteninneren verlegt.
Leistung:
Prüfung in statisch-konstruktiver Hinsicht
Bauherr:
Regierungspräsidium Freiburg
Bauwerkslänge: 211,0 m
Bauwerksbreite: 22,6 m
Bauwerksfläche: 4775 m²
Spannweiten: 56,0 – 101,0 – 54,0 m
Brückenklasse: BKL 60/30, MLC 50-50/100
Grundrissform: gerade, schiefwinklige Auflagerung
Aufweitung im Bereich Achse 10
Statisches System:
3-Feld-Brücke mit Überbau in Spannbeton
Brückenpfeiler flach gegründet, Widerlager auf Pfahlgründung
Bauzeit: 2003 - 2006
Baukosten: ca. 6,45 Mio. €